Freitag, 11. September 2009

Albert Ostermaier - Vatersprache

Am nächsten sind uns die, die am weitesten von uns entfernt sind, - heißt es. Ein junger Mann in einem leeren Raum - wie die Erinnerung an seinen Vater. Er versucht sie zu finden, weil er verstehen will. Er versucht sie zu packen, weil er nicht anders kann, um seiner Hilflosigkeit Ausdruck zu geben - vollständig erfahren kann das der Leser ebenso wenig, wie der Protagonist selbst.
In einem einzigen Monolog, der mit bewußter Kleinschreibung und dem Verzicht auf Satzzeichen daherkommt, gibt Ostermaier einer ganz eigenen Verzweiflung Ausdruck. Ein wunderbares Werk, dass in seinem Auftreten leider viel zu ernst erscheint.

"ich wollte mein Blut austauschen lassen als könnte ich dich so aus meinen adern spühlen und einem fremden in den körper pumpen damit er es ertragen muss"
aus VATERSPRACHE

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