Montag, 4. Mai 2009

Nachschlag zum ersten Mai

Der diesjährige Arbeiter- und Kampftag war ruhig geradezu brüderlich. Damit meine ich keine überbordende und sinnlosen Gewaltzüge durch diverse Städte, sondern die allgemeine Anteilslosigkeit weiter Teile der Bevölkerung. Oder ist das schon die schleichende Agonie, die hier um sich greift? Scheinbar sind alle bereit auch diejenigen weitermachen zu lassen, die nicht nur für das System, sondern auch für sein Scheitern verantwortlich sind. Ferner noch, die das Scheitern des Systems in Kauf genommen und vielerorts auch noch zu verantworten haben, durch passives Verharren oder aktives partizipieren am globalen Rausch. Da bleibt an dieser Stelle denn nur noch Platz für Sarkasmus.

Die Pleite droht, trotz Produktivität.
Der Motor stottert. Opel frißt der Rost.
Man ruft nach Keynes. Der Einfall kommt zu spät.
Der Staat besitzt längst weder Bahn noch Post.

Sie wissen nicht, was Wert ist und was Preis.
Ihr Bild von ihrer Lage ist verkehrt.
Sie hoffen bang und glauben jeden Scheiß.
Sie wissen nicht, was Preis ist und was Wert.

Macht zum Investment-Trust die Republik!
Stützt doch mit Steuern jedes Wertpapier!
Baut Hospitäler, rüstet für den Krieg!
So fordern Dumme. Wer bezahlt es? Wir.

Das Konjunkturpaket ist innen hohl.
Auf Ohnmacht hat der Staat ein Monopol.

Diethmar Dath

Bildquelle: www.arbeiterbund-fuer-den-wiederaufbau-der-kpd.de

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